Kieferorthopäde

Ein Kieferorthopäde, der orientiert an der ganzheitlichen Kieferorthopädie praktiziert, versteht die Kieferorthopädie als Lehre, um durch interdisziplinäre und harmonische Behandlungsverfahren die ganzheitliche Gesundheit des menschlichen Organismus zu forcieren. Intention der ganzheitlichen Kieferorthopädie ist es eine anhaltende Harmonie im gesamten Körper zu etablieren. Deshalb möchte die ganzheitliche Kieferorthopädie neben der Ästhetik zu einem vollständig gesunden Organismus beitragen. 

Die individuelle Zahnstellung beeinflusst nachhaltig die Funktionalität des Körpers und die Lebensqualität. Ist die persönliche Verzahnung fehlerhaft, verfügen die Zähne über einen mangelhaften Kontakt. Das Beißen, Kauen sowie die Verdauung werden deshalb durch eine fehlerhafte Zahnstellung negativ beeinflusst. Zudem verursacht eine eventuelle Fehlstellung der Zähne eine verminderte Ausbildung der Muskelgruppen des Ober- und Unterkiefers.   

Eine beeinträchtigte Kaufunktion, die durch eine Fehlstellung von Zähnen und Kiefer verursacht wird, führt langfristig zu einer Verengung des Mundraumes. Diese Verengung kann sich negativ auf die Entwicklung des Nasenraums auswirken. In der Folge atmen Betroffene anstatt durch die Nase primär durch den Mund. Eine Fehlstellung kann zusätzlich eine Falschlagerung der Zunge auslösen. Dies ist mit negativen Konsequenzen für die Entwicklung von Ober- und Unterkiefer sowie für die Sprachbildung verknüpft. Ebenso sind Kieferfehlstellungen als Auslöser für Kieferschmerzen bzw. Kieferentzündungen zu betrachten. Gleichzeitig fördern die Fehlstellungen im Extremfall die Herausbildung von Mundöffnungseinschränkungen und Ohrproblemen. Betroffene Patienten können aufgrund dessen einen Tinnitus entwickeln. 

Das Kiefergelenk ist als oberstes Gelenk der menschlichen Wirbelsäule zu verstehen. Deshalb kann eine diesbezügliche Fehlstellung den gesamten Haltungsapparat negativ beeinflussen. Der Körper versucht durch Fehl- bzw. Schonhaltungen das ursprüngliche Gleichgewicht der Haltungskette wiederherzustellen. Anhaltende Muskelverhärtungen des Stützgewebes im Bereich von Kopf, Hals, Halswirbelsäule, Becken, in den Knien und Beinen können infolge dessen entstehen.   

Analog kann die komplexe Wechselwirkung mit einer umgekehrten Auswirkung verknüpft sein. Ein Beckenschiefstand kann etwa einen Fehlbiss herbeiführen.   

Ein ganzheitlicher Kieferorthopäde fokussiert sich für ein perfektioniertes Behandlungsergebnis auf sanfte Therapien in Verbindung mit interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Kooperation mit Osteopathen, Orthopäden, Physiotherapeuten und Logopäden ermöglicht eine individuell perfekt abgestimmte Therapie. Einen hohen Stellenwert in der ganzheitlichen Kieferorthopädie nimmt neben der Behandlung die Prävention ein, so auch bei Böttcher Uta Fachzahnärztin f. Kieferorthopädie. Werden Zähne und Kiefer frühzeitig zielführend gelenkt, können zahlreiche Folgeerkrankungen vermieden werden. 

Den Anfang der Diagnostik markiert eine persönliche Funktionsanalyse. Eine klinische bzw. instrumentelle Funktionsanalyse und eine manuelle Strukturanalyse erlauben eine präzise Einschätzung der Bisssituation, untersucht die Kaumuskulatur auf Verspannungen und erfasst eventuelle Knack- oder Reibegeräusche der Kiefergelenke. 

Die klinische Funktionsanalyse beleuchtet die Funktionalität der Kiefergelenke. Die manuelle Strukturanalyse untersucht Kaugelenke, Muskeln und Gewebe. Die instrumentelle Funktionsanalyse eruiert die Anordnung bzw. die räumliche Distanz des Ober- und Unterkiefers in Relation zum Kiefergelenk.   

Als ergänzendes Diagnostikverfahren wird die angewandte Kinesiologie genutzt. Das medizinische Verfahren ist der Chiropraktik zuzuordnen und enthält Elemente der traditionellen chinesischen Medizin. Die Lehre spürt muskuläre Ungleichgewichte auf. Unterstützt durch das Verfahren können exakt die Bereiche lokalisiert werden, von denen die körperlichen Fehlbelastungen ausgehen. Im Anschluss können die Ursachen einer kieferorthopädisch- osteopathischen Behandlung unterzogen werden.